BELVEDERE "Schöne Höhe"
Was leuchtet dort herab in's Thal,
gleich einem hellen Stern? -
Es leuchtet in der Sonne Strahl
Dem Wandrer nah und fern ...
Mit diesen Worten beginnt ein Gedicht des Dittersbacher Rittergutsbesitzers Johann Gottlob von Quandt (1787 - 1859), welches er am 12. September 1831 zusammen mit einer gedruckten Rede und einem Brief von Johann Wolfgang von Goethe in den Grundstein des Turmes auf "Schönhöhe" einmauern ließ. Quandt, der schon sehr früh den Entschluss fasste, dem von ihm hochgeschätzten Dichter Johann Wolfgang von Goethe ein Denkmal zu setzen, konnte diese Illusion hier in die Wirklichkeit umsetzen. |
Der Bau des Turmes entstand nach Rissen von Joseph Türmer. In dem im Grundstein liegenden Brief hatte sich Goehte nach dem Zustand der Quandt'schen Besitzungen erkundigt, von denen er annahm, dass sie im Zuge der Unruhen um 1830 in Mitleidenschaft gezogen worden wären.
Auf den Tag genau zwei Jahre nach der Grundsteinlegung wurde der Turm eingeweiht. In den Jahren 1835 - 1838 malte der spätere Professor an der Kunstakademie Carl Peschel die Fresken zu den Goethedichtungen "Der Sänger", "Der Fischer", "Erlkönig", "Geistesgruß", "Der König von Thule" sowie zum "Märchen von der grünen Schlange". Die Entwürfe für die Deckenmalerei stammen von Gottfried Semper. |
Nachdem der Turm zwölf Jahre wegen Baufälligkeit geschlossen war, begannen 1984 die Arbeiten zur Wiederbegehbarmachung des Turmes durch den Einbau einer neuen Treppe. Aus Anlass des 200. Geburtstages von Quandt im Jahre 1987 konnte der Turm als Aussichtspunkt wieder eröffnet werden. Es erfolgten erste Untersuchungen zum Zustand der Fresken und die Sicherung der Deckenmalerei. |
Das Rittergut Dittersbach und der Turm auf "Schönhöhe" waren 1926 von den Nachfahren des letzten privaten Besitzers, Dr. Leuschner, an die Stadt Dresden verkauft worden. Folgerichtig wurde der Turm 1993 der Stadt Dresden rückübertragen, von der ihn die Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach im Jahre 1997 erwarb. Die ersten Arbeiten galten der statischen Sicherung des Bauwerks. Kurze Zeit später begann im Turmsaal die Restaurierung der Deckenmalerei, der Fassung der Fresken und der Vorhangmalerei. Seit Beendigung der Restaurierungsarbeiten an den Fresken im Jahr 2000 dient der Turmsaal als kultureller Veranstaltungstreffpunkt und Raum für Trauungen. |
Das Turmschlösschen verfügt über eine Aussichtsplattform, von der aus man seinen Blick in das östliche Erzgebirge, die Randlagen Dresdens, die Sächsische und Teile der Böhmischen Schweiz, wie über die Niederlausitz und solche Städte wie Pirna und Heidenau sowie viele Ortschaften der Umgebung schweifen lassen kann. |
Führungen durch den Freskensaal werden von Ostern bis Anfang Oktober eines jeden Jahres sonntags von 13:00 – 17:00 Uhr sowie nach vorheriger Vereinbarung mit dem Quandt-Verein angeboten. |